Auf dieser Seite erfährst du alles Wichtige über das USB Audio Interface.
Infos, News, Vergleich & Kaufberatung
In einfachen Worten erklärt und mit vielen Bildern beschrieben: Wie es funktioniert. Warum es unterschiede in der Soundqualität gibt...
Der Vergleich der aktuellen Top 10 hat schon vielen Musikern geholfen und wird auch dir helfen, das richtige USB Audio Interface zu finden.
Du kennst dich aus? Du weisst was du brauchst? Dann sortiere alle USB Audio Interfaces auf den Markt nach deinen persönlichen Anforderungen
Das USB Audio Interface ist die wichtigste Schnittstelle in einem modernen Homestudio oder professionellen Studio. Es verbindet den Computer mit allen anderen Geräten wie elektronische Musikinstrumente, Mikrofone, Gitarren, Studioboxen (Studiomonitore/ Nahfeldmonitore) und mehr.
Professionelle „Externe Soundkarten“ werden auch Audio Interface genannt. Sie werden in unterschiedlich großen Gehäusen zum Einsatz auf dem Schreibtisch, oder als 19 Zoll Rack Version für Studiomöbel gebaut. Sie haben viele Anschlussmöglichkeiten für Audiogeräte und Instrumente und werden in den allermeisten Fällen per USB an den Computer angeschlossen.
Wenn du Musik am Computer machst oder Musikinstrumente mit deinem Computer aufnehmen möchtest, benötigst du ein USB Audio Interface. Ohne verfügt ein Computer oder Laptop nicht über die nötigen Anschlussmöglichkeiten bzw. Ein- und Ausgänge, um per Kabel Musikgeräte, Mikrofone, Mischpulte und Studioboxen anzuschliessen.
Die Qualität der fest verbauten sogenannten Onboard Soundchips auf den Mainboards in fast allen Computern dienen zur einfachen Multimedia Tonausgabe. Sie sind nicht für ernstzunehmende Audio Anwendungen konzipiert.
Die Soundqualität ist nicht gut genug und die Audio Latenzen (siehe Kapitel 6) zu hoch. Außerdem fehlen geeignete Anschlussmöglichkeiten für Musikinstrumente und Audio-Hardware.
Die Grundausstattung deines Laptops oder Computers reicht also für den täglichen Gebrauch, um Musik und Video Ton in guter Qualität wiederzugeben, aber ganz sicher nicht für anspruchsvollere Audio Anwendungen.
Möchtest du Aufnahmen mit guter Soundqualität machen, professionelle Audiosoftware (z.B. Cubase, Logic Pro, oder Ableton Live), ein Mischpult verwenden, ein Keyboard oder andere Musikgeräte anschliessen und mehr als nur eine Webcam-Mikrofon Audio-Aufnahme für einen Podcast machen?
Dann lohnt sich die Anschaffung eines USB Audio Interface mit Sicherheit!
Seit 2018 kann man sagen, dass USB (Abkürzung für: Universal Serial Bus) das rennen als Schnittstelle für Audio Interfaces zum Computer gewonnen hat!
Bis vor ein paar Jahren war USB gegenüber den schnelleren Schnittstellen Firewire und Thunderbolt in Sachen „Übertragungsgeschwindigkeiten“ unterlegen. Es gab viele namenhafte Hersteller, die auf diese „anderen“ Schnittstellen gesetzt haben, um anspruchsvolle Audio Anforderungen mit hohen Datenaufkommen zu meistern.
Keine andere Möglichkeit, um externe Geräte aller Art mit dem Computer zu verbinden, ist so bekannt und weiterverbreitet wie USB.
Alle technischen Geräte, die auf den Datenaustausch mit dem Computer angewiesen sind, können mittlerweile per USB angeschlossen werden (Kameras, Festplatten, Smartphones…). Es wird ständig weiterentwickelt und hat sich nicht nur im Audio Bereich sondern in allen Computer Peripherie Märkten durchgesetzt.
Alle Infos und Bilder zum Thema USB siehe Kapitel Audioschnittstellen
Firewire war zu seiner Zeit schneller als USB und wurde in vielen professionellen externen Soundkarten verbaut. Der deutsche Hersteller RME setzte mit seinen Topmodellen wie dem „Fireface 800“ auf die derzeit schnellste Datenverbindung auf dem Massenmarkt (bis zu 800 MBits), doch dann kam das schnellere USB 2.0 und verdrängte Firewire.
Apples Thunderbolt 2 Schnittstelle war zwar schneller als USB 3.0, aber zu teuer und hat sich nicht durchgesetzt. Auch Apple setzt jetzt auf USB bzw. USB-C als Schnittstelle, macht diesen Anschluss aber auch kompatibel für das neuste Thunderbolt Protokoll, welches schneller ist als das aktuelle USB 3.1 Protokoll. Das gute ist, Thunderbolt und USB funktionieren beide über den neuen USB-C Stecker.
USB ist der Standard und 100% zukunftssicher.
IBM brachte den ersten Personal Computer inklusive PC Speaker zur Soundwiedergabe heraus. Er konnte nur rechteckige (Square Wave) Wellenformen erzeugen und klang auch entsprechend einfach.
Zu diesem Zeitpunkt wurden PC´s vor allem für das Arbeiten mit Dokumenten benutzt. Spieleentwickler waren auf die Klangwiedergabe des PC Speakers, der nur Pieptöne wiedergeben konnte, angewiesen.
Die Computerspieleindustrie war somit der Antriebsmotor für den Fortschritt der Soundchips bzw. später Soundkarten…
IBM brachte den ersten Personal Computer inklusive PC Speaker zur Soundwiedergabe heraus. Er konnte nur rechteckige (Square Wave) Wellenformen erzeugen und klang auch entsprechend einfach.
Zu diesem Zeitpunkt wurden PC´s vor allem für das Arbeiten mit Dokumenten benutzt. Spieleentwickler waren auf die Klangwiedergabe des PC Speakers, der nur Pieptöne wiedergeben konnte, angewiesen.
Die Computerspieleindustrie war somit der Antriebsmotor für den Fortschritt der Soundchips bzw. später Soundkarten…
Im professionellen Audio Bereich wurden Anforderung auch vom Homestudio Anwender größer. Die ersten externen USB Audio Interface wurden erschwinglich und eroberten auch die Amateur Musiker Szene.
An die Aufnahme von Musikgeräten war hier allerdings noch lange nicht zu denken. Der AdLib Soundchip von Yamaha, der auf der FM Synthese beruhte, wurde zum neuen Standard und konnte durch Modulation von Sinuskurven einige in der Natur vorkommende Töne nachbilden. Der Soundchip von Yamaha war auch das Herz für den in den 80er Jahren sehr erfolgreichen Synthesizer Yamaha FM7, (FOTO) das Aushängeschild der musikalischen FM Synthese bis heute.
Diese verbesserte Nachfolger Soundkarte mit 16bit und Stereo dominierte den Markt und war für sehr lange Zeit Industriestandard.
ab 2000 Onboardsoundchips
Die Computer Mainboards und Laptops hatten auf der Platine fest verbaute Onboardsoundchips, die gut genug für die Soundwiedergabe von Multimedia Anwendungen waren. Die zuvor z.B. per PCI Karte eingesteckten Sound- karten wurden zumindest im Konsumer Segment abgelöst.
Das USB Audio Interface ist eine Art Übersetzer. Es beherrscht die digitale Sprache und auch die analoge Sprache und kann beide zur selben Zeit in die andere übersetzen. Natürliche echte akustische Klänge der Aussenwelt werden umgewandelt in die digitale Computersprache/ Zahlenwelt und umgekehrt.
Diesen Vorgang übernehmen die sogenannten „Wandler“, die in Form eines elektronischen Bauelements bzw. Chips auf den Platinen innerhalb des USB Audio Interface platziert sind.
So kompliziert ist das gar nicht:
Analog zu Digital Wandler ➜ Übersetzt analoge Signale in digitale Signale
Digital zu Analog Wandler ➜ Übersetzt digitale Signale in analoge Signale
Im folgenden Abschnitt wird gekürzt erklärt, wie die verschiedenen Wandler funktionieren. Das ist spannender als man denken könnte, weil letztendlich genau dies der entscheidende Faktor für die Soundqualität von Aufnahmen ist!
Beispiel:
Der organische Klang einer menschlichen Stimme kommt über ein Mikrofon als analoges Signal im USB Audio Interface an. Dort wird er vom ADC zu entsprechenden Zahlen, Nullen und Einsen umgewandelt, bevor er vom Computer verstanden und weiterverarbeitet werden kann.
Der Pegel des ankommenden analogen Signals wird in möglichst kurzen Abständen gemessen (Samplerate = Herz) und auf den nächsten Step des digitalen Rasters, welches der Computer versteht, zugeordnet.
Das „weiche“ durchgehende analoge Signal wird bei diesem Vorgang „digitalisiert“ und auf eine begrenzte Anzahl von festen Werten übersetzt (Auflösung = Bits).
Die Begriffe Samplerate und Bit tauchen bei den technischen Informationen der USB Audio Interfaces immer als Zahlenwerte auf z.B. 24 Bit / 192 kHz.
sagt aus, wie oft der Pegel pro Sekunde abgespeichert wird.
Bei 192.000 Hz (192 kHz) werden für eine Sekunde Musik 192.000 Werte gespeichert.
(Tipp: 192 kHz ist aktuell der professionelle Standard)
sagt aus, wie viel Speicher pro oben erklärten Sample-Wert zur Verfügung steht.
Bei 24 Bit (2-hoch-24) können pro Sample 16.777.216 Werte gespeichert werden.
(Tipp: 24 Bit ist aktuell der professionelle Standard)
Um so mehr Speicher pro Wert verfügbar ist, desto präziser wird die digitale Nachbildung des analogen Signals.
Beispiel:
Der zuvor aufgenommene Gesang und Musikinstrumente werden am Computer gemischt. Die digitalen Zahlenketten werden vom DAC in eine natürliche Wellenform umgewandelt und dann als analoges Signal über die Boxen abgespielt.
Der DAC, empfängt die Daten in Form von Zahlen und generiert aus diesen Werten wieder eine kontinuierliche Wellenform, die dem analogen ursprünglichen, flüssigen Verlauf möglichst genau entspricht.
Die oben erklärte Samplingrate und Bit-Tiefe und die damit zusammenhängenden elektronischen Bauteile sind stark mitverantwortlich für die Soundqualität bei der Aufnahme und Wiedergabe von Audio Signalen über das USB Audio Interface. Sie sind allerdings nicht die einzigen ausschlaggebenden Qualitätsmerkmale. Im nächsten Absatz erfährst du welche noch wichtig sind.
Auch ein USB Audio Interface mit Spitzenwerten von bis zu 192 kHz Samplerate kann weniger gut klingen.
Verlass dich bei der Kaufentscheidung also nicht nur auf hohe Werte (Alle Werte findest du im Produktvergleich).
Die weiche und analoge Sinus Wellenform, welche das analoge Signal zeichnet, wird bei der Digitalisierung zu einem „stufigem“ und „eckigen“ Signal umgeformt. Bei diesem Vorgang entstehen typisch “digital“ klingende Obertöne, die bei dem Originalsignal nicht vorliegen. Der Recunstrutionsfilter löscht diese Obertöne.
Wie gut dieser Filter arbeitet und die Obertöne „rausfiltert“ hat große Auswirkung auf den Klang.
Die Clock (übersetzt: Uhr) gibt an, wann der Pegel eines Samples gemessen wird = Abtastzeit.
Bei einer Samplingrate von 192.000 Herz wird das Signal 192.000 mal in einer Sekunde abgetastet, das sind hohe Anforderungen an eine Uhr und da keine Uhr der Welt 100% genau gehen kann, gibt es immer kleinere Abweichungen, die zu hörbaren „Jittern“ führen.
Die bauliche Qualität der Wandler hat großen Einfluss auf die Soundqualität in 2 Situationen:
Auch hier hängt es davon ab, mit welcher Qualität die einzelnen Bausteine entwickelt worden. Im Endeffekt also davon, wie viel Zeit und Aufwand der Hersteller in die Programmierung steckt, um
zu entwickeln.
Entgegen der Annahme vieler Musiker hat das USB Audio Interface keine Auswirkung auf die Soundqualität, wenn in der Audio Software Spuren bzw. Songs als Audiodatei exportiert oder „gebounced“ werden (z.B. .mp3 oder .wav).
Die Latenz ist eine Verzögerung zwischen dem Moment des Abspielens (Senden) und des Ankommens (Empfangen) eines Audio Signals.
Beispiel:
Wenn Gesang durch das Mikrofon im Audio interface ankommt, gibt es eine Verzögerung zwischen dem Moment an dem das Audio Interface ein Sample über den USB Anschluss bereitstellt und dieses im Computer vom Audio Programm weiterverarbeitet werden kann um es auf der Festplatte aufzunehmen.
Es gibt also einen Datenstrom, bei dem ein paar Millisekunden vergehen, wenn das Audio Signal von einem Punkt zu einem anderem Punkt geschickt wird:
Mikrofon ➜ Audio Kabel ➜ Usb Audio Interface ➜ USB Kabel ➜ Computer ➜ Musik Software ➜ Aufnahme oder Wiedergabe des Audio Signals
Da dies der gängige Audio Signalfluss ist und auch nicht vereinfacht werden kann, wird es bei der jetzigen digitalen Computer- und Elektrotechnik Architektur auch keinen Weg geben die Audio Latenz komplett zu beseitigen. Dennoch gibt es einige Stellschrauben und Tricks um die Latenz so gering wie möglich zu optimieren, so dass sie kaum spürbar sind und beim Musik machen am Computer nicht lästig werden. Welche das sind erfährst du in den nächsten Absätzen
Um so kleiner die Latenz, desto weniger Verzögerung gibt es bei dem Arbeiten mit Audio am Computer.
Die folgenden Bestandteile haben Auswirkung auf die Größe der Latenz.
Um so höher die Computerleistung, die zur Verfügung steht, desto mehr Samples können bei der rechenintensiven Verarbeitung der zigtausenden einzelnen Samplewerte berechnet werden. Wird nur ein Sample nicht rechtzeitig berechnet, entsteht eine Lücke im kontinuierlichen Audiosignal und es knackst!
Um das zu verhindern, gibt es den sogenannten Samplepuffer (englisch: Sample Buffer), der mit Werten zwischen 32 bis 2048 Samples arbeitet und in jeder DAW/Audio Software eingestellt werden kann.
Der Puffer empfängt und sammelt die Samples vor der Weitergabe bzw. vor dem Abspielen.
Umso mehr Samples zwischengespeichert werden, desto höher ist die Latenz.
Der Audio Treiber koordiniert die Zusammenarbeit des Audio Interfaces mit dem Computer und Audio Software. (Mehr dazu im Abschnitt Audio Treiber)
Umso besser dieser entwickelt wurde, desto niedrigere Latenzen können erreicht werden.
Auch die weiter oben beschrieben Wandler im USB Audio Interface benötigen Zeit für die Umwandlung von Audio Daten (ca. 1ms).
Wenn viele „CPU-hungrige“ Audio Plugins und Instrumente verwendet werden, bleibt weniger Rechenleistung für die Sampleverarbeitung, wie oben beschrieben.
In welchen Studio Situationen die Latenz spürbar ist und was du dagegen machen kannst, erfährst du jetzt in den nächsten Abschnitten.
Wenn du dein neues USB Audio Interface anschliesst, kannst du testen, auf welchen Samplerpuffer Wert dein „System“ (Computer mit USB Audio Interface) gut funktioniert.
Wie klein du diesen Wert einstellen kannst, ohne störende Knackser zu hören und möglichst geringe Latenzen zu haben, hängt davon ab, wie stark die CPU deines Computers ist, und wie gut die Treiber der Audio Hardware programmiert worden sind.
Einige DAW´s haben eine Testfunktion um den besten Samplepufferwert zu ermitteln. In Ableton live ist es möglich einen Testton zu aktivieren und mit einem Schieberegler die Prozessorlast zu simulieren.
So kann man sich an den kleinsten möglichen Wert heran testen, an dem das System keine Knackser verursacht.
Deine Audio Software hat keine Test Funktion? Kein Problem, wie es auch ohne geht erfährst du im nächsten Absatz.
Erstelle ein eigenes Projekt, welches möglichst viele Instrumente und Plugins verwendet und erzeuge so eine hohe CPU Last. Zur Überprüfung besitzt jede bekannte DAW über eine Funktion die „CPU-Auslastung“ in Prozent anzuzeigen. Spiel dein Projekt ab und taste dich Schritt für Schritt an den kleinsten Samplepuffer Wert heran bis du Knackser hörst. Stell deinen Samplepuffer nun auf den kleinsten Wert mit dem du keine Störungen gehört hast. Fertig.
Nicht immer wenn man mit dem Computer Musik macht, sind die Latenzen bzw. Audio Verzögerungen zu spüren!
Sind z.B. alle Spuren aufgenommen und man möchte diese in der Audio Software (z.B. Ableton Live) abmischen, wird der Ton lediglich aus dem Interface an die Studio Boxen geschickt.
Wenn du in diesem Szenario Start drückst um die vorliegenden Spuren abzuspielen, und 29ms vergehen, bis Sound aus den Lautsprechern ertönt, sollte kaum stören, insofern du es überhaupt bemerkst 😉
In den folgenden zwei Situationen kann eine hohe Latenz stören + Lösungen um das zu verhindern:
Beim Spielen virtueller Software Instrumente über ein an den Computer angeschlossenes Midi Controller Keyboard, entsteht eine Latenz zwischen Eingabe und Ausgabe. Also eine zeitliche Differenz zwischen dem Drücken einer Keyboardtaste über die Berechnung des Sounds in einem virtuellen Instrument bis zur Ausgabe aus den Studio Boxen.
Ist die Latenz zu hoch, ist ein Instrument musikalisch fast unspielbar.
Auch bei der Audioaufnahme über Mikrofone und direkt an das USB Audio Interface angeschlossenen
Musikinstrumente können Verzögerungen stark stören.
Wenn sich der Sänger auf dem Kopfhörer selbst verspätet, also doppelt hört, kann das sehr verwirrend und unmusikalisch sein.
Beim Direct Monitoring wird das im USB Audio Interface ankommende Tonsignal (Eingangssignal) abgegriffen und direkt ohne Verzögerung wieder ausgegeben (Ausgangssignal), bevor es vom ADC umgewandelt und an den Computer weitergegeben wird!
Vorteil von Direct Monitoring: Latenzfreies Abhören des aufzunehmenden Signals.
Dieses Umleiten („routen“) des Eingangssignals geschieht im Software Mixer vom Audio Interface (mehr Infos siehe Kapitel: Virtuelles Mischpult). Hier kann das Eingangssignal auch mit dem schon bestehenden Playback gemischt werden z.B. bei der Aufnahme von Gesang zu vorhandenen Tonspuren, die vom Computer wiedergegeben werden.
Wenn Direct Monitoring genutzt wird, muss das Eingangssignal in der Audio Software stumm geschaltet werden („gemuted“), da das Signal sonst doppelt zu hören wäre, einmal über das Direkt Monitoring und einmal über die Playback Wiedergabe.
Logisch ist, dass beim Direct Monitoring keine Effekt Plugins vom Computer genutzt werden können. Aber auch dafür gibt es eine Lösung! Einige USB Audio Interfaces verfügen über einen sogenannten DSP (Digitaler Signal Prozessor) auf dem Effekte berechnet werden können, so kann auch beim Direct Monitoring bzw. schon während der Aufnahme Hall auf den Gesang gelegt werden, wenn der Sänger es wünscht:
Wichtig: Die meisten „DSP Effekte“ werden nur auf das Direct Monitoring Signal gemischt und im Computer nicht mit aufgenommen.
Der Audio Treiber ist ein kleines Programm und Software Schnittstelle zwischen USB Audio Interface und Computer. Er koordiniert die Verständigung, damit diese die selbe „Sprache sprechen“ und effizient zusammenarbeiten können.
Jeder Hersteller entwickelt seine eigenen Treiber, die je nach Aufwand unterschiedliche Qualität haben können. Die beiden bekanntesten Betriebssysteme Mac OSX und Windows haben jeweils eigene Programmierschnittstellen, die den Herstellern den Zugang zu Audio Funktionen öffnen.
Core Audio bei Mac OSX
ASIO bei Windows
Beim Kauf eines USB Audio Interface ist darauf zu achten, dass diese Schnittstellen unterstützt werden, je nachdem auf welchem Betriebssystem du Musik machen möchtest. Eine Ausnahme machen Geräte die Class Compliant unterstützen. Warum und was der Begriff bedeutet erfährst du im nächsten Absatz.
Ein USB Audio Interface mit Class Compliant Unterstützung, kann direkt mit dem Computer verbunden werden, ohne das extra Treiber installiert werden müssen. Das ermöglicht „Plug and Play“, (bedeutet frei übersetzt soviel wie „anschliessen und los gehts“) auch mit selten unterstützen Betriebssystemen wie Linux und IOS (iPad).
Das klingt erstmal gut und einfach, speziell programmierte Treiber können aber oft deutlich mehr Leistung (z.B. kleine Latenzen) erreichen, so dass einige Marken Ihren Geräten beides spendieren. (optimierte Treiber und Class-Complaint Unterstützung)
- Keine Treiber notwendig
- eventuell höhere Latenzen
Vorteil guter Audio Treiber:
Jedes USB Audio Interface verfügt über ein virtuelles Mischpult, oft auch Software Mixer genannt. Alle an den Computer angeschlossenen und internen Audio Quellen werden damit kontrolliert und gemischt. Es ist im Lieferumfang enthalten (oder per Download direkt vom Hersteller zu beziehen) und unterscheidet sich im Design und Workflow. Die meisten Grundfunktionen sind jedoch identisch.
In der Abbildung ist zu sehen, wie mehrere Eingangssignale („Hardware Inputs“) zusammen mit der Software Wiedergabe („Software Playback“) an die Ausgänge bzw. Studio Boxen (Hardware Output) und an die Kopfhörer (Control Room) geroutet werden.
Routen aller Ein- und Ausgangs Kanäle des USB Audio Interface
Routen des Software Playbacks
Erstellen von Submixes (Kopfhörermischungen mit unterschiedlichen Lautstärken)
pro Kanal: Lautstärke, Panorama, Mute, Solo,
Mischen des Eingangssignals zum Playbacksignal = Direct Monitoring
(siehe Kapitel Direct Monitoring)
Pegelanzeigen (Peak und RMS Level Meter)
Vorteile vom virtuellen Mischpult:
einfaches, unkompliziertes Routing per Maus
kein aufwändiges Verkabeln und Umstecken nötig
Platzersparnis im Studio
Kostenersparnis
USB Audio Interfaces verfügen über eine Vielzahl verschiedener Schnittstellen, um Audiogeräte mit unterschiedlichen Anforderungen anzuschließen und die Übertragung von Audiosignalen und Audiodaten zu ermöglichen.
Hier ein Überblick zu den wichtigsten und in Studios am häufigsten verwendeten Audioschnittstellen und dessen Anschlüsse:
Wichtig: Unterschiedliche Schnittstellen nutzen zum Teil die selben Steckverbindungen bzw. Kabel.
Ist die am weitesten verbreitete Audioschnittstelle und mit einer Vielzahl von Geräten kompatibel (z.B. Synthesiser, Studio Boxen, Verstärker, Dj Mischpulte…).
Line-In und -Out gibt es mit unterschiedlichen Ausgangspegelanpassungen von -10 bis +4dB und können symmetrisch und asymmetrisch übertragen werden.
Hier Fotos der vielen verschiedenen Line Stecker die von den meisten USB Audio Interfaces unterstützt werden:
Mic-ins sind Eingänge für Mikrofone, die einen Vorverstärker mit 48V Phantomspeisung benötigen, weil sie mit einem sehr viel geringeren Pegel Ausgangspegel ausgestattet sind, als Geräte, die per Line angeschlossen werden.
Die Qualität dieser Vorverstärker kann sehr stark variieren und hat großen Einfluss auf die Aufnahmequalität. Wenn du also vor hast akustische Signale zu „recorden“, (Gesang, Gitarre, Percussion…) achte besonders auf gute Mikrofon Vorverstärker!
Sind speziell für den Anschluss von passiven Plattenspielern konzipiert und besitzen ebenfalls einen Vorverstärker. Am häufigsten werden sie bei DJ- und Club Mixern verbaut.
Instrumenten Eingänge verfügen über eine sehr hohe Impendanz (mehr zum Thema siehe Wikipedia), um von sich aus Pegelschwache elektronische Instrumente (Gitarren, Bassgitarre, E-Piano…) ausreichend zu verstärken, damit diese genug Lautstärke und Druck erreichen.
Sind für Kopfhörer reservierte Audioausgänge. Einige wenige USB Audio Interfaces unterstützen neben Ausgängen für Kopfhörer mit „großer“ Stereoklinke (6,3 mm) auch die kleineren vom Smartphone bekannten „Mini-Stereoklinken„ (3,5 mm), die mit weniger Ausgangspegel betrieben werden müssen (+7dBu anstatt +13dBu)
MIDI ist die Abkürzung für Musical Instrument Digital Interface. Es ist keine Audioschnittstelle, sondern ein digitales Daten Protokoll zum Übertragen von Steuerungsinformationen. Die sogenannten „Midi-Note Messages“ informieren darüber, welche Taste bzw. welcher Ton wann und wie lange gedrückt wird.
Die Controllerdaten werden genutzt, um z.B. Bewegungen der Fader und Potis (Drehreglern) und viele weitere Steuerungsinformationen zu übermitteln.
Eine weitere wichtige Aufgabe die Midi übernimmt, ist das Synchronisieren von Tempo und Takt, Start und Stop zwischen elektronischen Instrumenten und dem Computer.
Beispiel: Am DAW/Midi Controller wird Start gedrückt, der Midi Befehl wird über USB an den Computer und an die Audio Software gesendet, die gibt den Startbefehl an weitere angeschlossene Midi Geräte über das USB Interface wieder raus. Alle angeschlossenen Instrumente und Geräte spielen ihre Noten jetzt synchronisiert im selben Tempo und Takt ab.
Da kein Computer über Midi Ein- und Ausgänge verfügt, sind fast alle USB Audio Interfaces mit Midi Schnittstellen ausgerüstet und bilden somit die Brücke zwischen Midi Instrument und Computer.
Ist die Abkürzung für Alesis Digital Audio Tape, einem „digitalen 8 Spur Rekorder“ von der Firma Alesis. In den 1990er Jahren machte Alesis damit die digitale Mehrkanalaufnahme als einer der ersten Hersteller für die breite Masse erschwinglich.
Zeitgleich entwickelte die Firma auch die digitale Schnittstelle ADAT. Diese namensgleiche Technik hat sich durchgesetzt und ist auch heute noch beliebter Standard für die digitale Audioübertragung über das sogenannte optische TOSlink Kabel und kann bis zu 8 Spuren bei 24Bit übertragen.
Diese Schnittstelle wird auch häufig verwendet, um das USB Audio Interface um Audio Ein- und Ausgängen zu erweitern.
Universal Serial Bus
Ist die am weitesten verbreitete digitale Schnittstelle im aktuellen Computer Zeitalter. Wie der Name schon sagt, verfügt jedes „USB Audio Interfaces“ über einen USB Anschluss, um die Verbindung zum Computer herzustellen und den Datenaustausch zu ermöglichen.
Es gibt verschiedene USB Stecker Typen, die aber alle das selbe Datenübermittlungsprotokoll in verschiedenen Versionen USB 2.0 bis 3.1 nutzen und sich in Größe und Form unterscheiden. Bei Audio Hardware ist Typ A, Typ B, Mini B und Micro B am meisten vertreten (siehe Abbildungen weiter unten). Nur sehr wenige Geräte verfügen schon über die neuste Generation USB-C.
USB-C ist die neuste Version
(Bei Apple Macbooks erstmals 2015 verbaut).
USB-C ist bis zu 20 Mal schneller als USB 3.0 und abwärtskompatibel.
Wenn Sie also z.B. ein Macbook mit USB-C Anschluss besitzen, wird diese auch weiterhin (einfache entsprechende Kabel/Adapter vorausgesetzt) mit Geräten, die noch über alte 2.0 und 3.0 Anschlüsse verfügen, unterstützt und problemlos funktionieren.
Da USB-C noch relativ neu ist, gibt es nicht sehr viele Audio interface Hersteller, welche die neue Schnittstelle unterstützen.
Eine Ausnahme macht hier Focusrite mit der neuen „Clarett“ USB Serie, die seit Mitte 2018 im Handel erhältlich ist. Wenn Sie jetzt ein USB-C Audio Interface kaufen möchten, ist das eine der ersten, aber auch besten Optionen: Amazon Link.
Viele Hersteller möchten sich in dem stark umkämpften Markt durchsetzten und abheben, in dem sie Extras und Spezialfunktionen entwickeln. Im Folgenden werden die besten und einige wirklich sinnvolle Funktionen beschrieben:
Kaum vorstellbar, aber ein einfacher Drehregler um z.B. die Gesamtlautstärke schnell mal mit der Hand regeln zu können, macht einen großen Unterschied.
Fehlt ein Regler, muss die Lautstärke immer mit der Maus im virtuellen Mischpult geregelt werden. Das kann sehr anstrengend sein, vor allem wenn es ausversehen und plötzlich mal sehr laut wird und sich erst durch Programmfenster geklickt werden muss, bis der digitale Fader mit der Maus gefunden ist und runtergeschoben werden kann!
Um so mehr Drehregler verfügbar sind, desto mehr Kanäle sind ohne umzuschalten sofort greifbar und „regelbar“ (z.B. Kopfhörer, Mikrofoneingang und Studio Boxen). Da nicht jedes Interface über zugängliche Drehregler (Potis) oder Fader verfügt, bleibt es eine besondere Funktion, die hervorzuheben ist.
Peak und RMS Meter werden benötigt um den Pegel von Eingangs- sowie auch Ausgangssignalen direkt auf der Hardware ablesen zu können. So lässt sich das Übersteuern bei Aufnahmen leichter erkennen und vermeiden.
Ist ein Mikrofon und Empfänger System, welches normalerweise in professionellen Mixing Konsolen eingebaut ist. Es ermöglicht die Kommunikation zwischen Musiker im Aufnahmeraum und dem „Aufnahmeleiter“ (Audio Engineer) am Mischpult bzw. Regieraum.
Durch ein einfaches Mikrofon, welches per Knopfdruck aktiviert wird, können so Absprachen zur Aufnahme getroffen werden. Nur sehr wenige Audio Interfaces verfügen über Talk Back, dessen Einsatz auch nur im Studio mit getrennten Aufnahmeraum sinnvoll ist.
Wo gehts hin? Was ist das wichtigste? Auf Welche Funktionen sollte beim Kauf und in Zukunft besonders Wert legen sollt
Der mobile Trend kommt auch im Audio und Musik Bereich voll an. Immer mehr „Laptop Musiker“ benötigen auch mobile gut klingende USB Audio Interfaces. Alle Hersteller versuchen die wichtigsten Anschlüsse auch auf mobiler Hardware und auf kleinstem Platz zu ermöglichen.
Sehr gute Soundqualität wird immer bezahlbarer. Wo es vor 15 Jahren noch sehr große Unterschiede gab ist es für den Laien heute schwer einen klanglichen Unterschied zwischen einem Einsteiger oder Profi USB Audio Interface zu hören. Das ist auch für den Zuhörer erfreulich 😉
Die Bedienung wird vereinfacht und logisch aufgebaut, damit Profis effizienter arbeiten und Anfänger schneller Zugang finden. So bleibt mehr Zeit sich auf das Musik machen an sich zu konzentrieren.
Das mobile Betriebssystem iOS von Apple hat in den letzten Jahren eine große Entwicklung in Sachen Audio Software gemacht. Es läuft sehr stabil und erreicht sehr gute, geringe Latenzen.
Sequencing, recording, djing… all das ist mit bezahlbaren und ernstzunehmenden Apps heutzutage möglich. Sehr viele namenhafte Synthesiser Hersteller entwickeln Ableger ihrer legendären Synthesiser und eine große Fanbase hat sich längst entwickelt.
Einige USB Audio Interface Hersteller haben das erkannt und unterstützen iOS mit Class Compliant Geräten. Es gibt sogar einzig für IOS und iPads konzipierte Hardware (Spezielle IOS bzw. iPad USB Audio Interfaces findest du im Produktfilter)
Welches Betriebssystem verwendet dein Computer? Arbeitest du auf Mac OSX oder Windows oder hast du vor, in Zukunft umzusteigen? Viele Interfaces unterstützen die beiden „großen“ Betriebssysteme, Linux und Andere aber eher selten.
Achte also auf Kompatibilität der Hardware und Treiber (mehr Infos siehe Kapitel: Audio Treiber).
Achte darauf, dass für alle Geräte und Instrumente die du auch in Zukunft verwenden möchtest, die passenden Schnittstellen und ausreichend Anschlüsse zur Verfügung stehen. Mit einem ADAT Anschluss (siehe ADAT) kannst du die Anzahl der Ein- und Ausgänge später noch erweitern.
Hast du ein festen Platz zu Hause am Schreibtisch oder im Studio /Home Studio? Oder willst du z.B. für Live Auftritte oder für Recording Sessions bei Freunden mobile bleiben?
Moderne Audio Interfaces werden immer kompakter, mobiler und praktischer für den Einsatz auch unterwegs. Einige benötigen nicht mal einen externen Stromanschluss und versorgen sich über USB vom Laptop aus. Größere, weniger mobile USB Audio Interfaces bieten dafür unter Umständen mehr Audio Ein- und Ausgänge und lassen sich in 19“ Rack Studio Möbel einbauen.
Nimmst du viele Instrumente oder Musiker gleichzeitig auf oder reicht es, wenn du eine Spur nach der anderen aufnimmst? Trifft letzteres zu, so ist es sinnvoller, wenn du dich lieber für ein USB Audio Interface mit wenigen, aber sehr guten Eingängen entscheidest!
Wenn du mit dem Computer Musik machen möchtest, benötigst du eine Recordingsoftware bzw. DAW (Digital Audio Workstation) wie Ableton Live, Cubase, Logic Pro oder Studio one. Im Lieferumfang vieler Audio Interfaces sind oft abgespeckte Versionen dabei. So kannst du direkt starten, ohne weitere große Investitionen in oft sehr teure Software Vollversionen.
Wie das bei einer Kaufentscheidung immer ist, hilft es, sich vorher eine maximale Grenze zu setzten. Nach oben hin ist alles offen. Von 200€ bis 2000€ gibt es große Qualitäts- und Funktionsunterschiede. Die wichtigsten Funktionen und Anforderungen sind jedoch in fast jeder Preisklasse machbar.
Tipp: Auf eine Preisklasse festlegen und in dieser das beste Modell zu finden, ist einfacher!
Wenn du die 6 Fragen oben beantwortest hast, kannst du deine Anforderung jetzt ganz bestimmt besser eingrenzen.
Trage das „Ergebnis“ jetzt hier in den Produktfilter ein, um alle passende USB Audio Interfaces anzuzeigen:
Hier sind alle bekannten USB Audio Interfaces nach Funktionen filterbar (Rund 150 Produkte in der Datenbank). Du willst z.B. nur Produkte mit „iPad“ Unterstützung finden? Kein Problem, Viel Spaß beim filtern!
Wenn du immer noch keine Ahnung hast welches USB Audio Interface du kaufen solltest, findest du eine sehr gute Vorauswahl in den Top10 oder in unserer aktuellen Vergleichsliste:
Wenn du bis hier hin gelesen hast, ist dein Wissen über USB Audio Interfaces stark gewachsen 😉 Ich hoffe der sachliche Überblick hat dir gefallen! Vielen Dank fürs lesen.
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